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Maxxisun mit der V2 CCU

  • Autorenbild: Tobias Volk
    Tobias Volk
  • vor 6 Tagen
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Ich teste für euch einen Maxxicharge 5.0 Speicher mit einer V2 CCU 2300W. Mit 46kg kein Leichtgewicht. Dafür aber mit großen Erwartungen. Made in Germany, bis zu 2300W in das Hausnetz und dank bidirektionalem Wechselrichter auch wieder aus dem Hausnetz in den Speicher. Schnellste Reaktionszeit auf Laständerungen. Die Werbung verspricht so einiges, ich prüfe es nach.

Maxxisun Maxxicharge 5.0 mit V2 CCU 2300W
Maxxisun Maxxicharge 5.0 mit V2 CCU 2300W

Technische Daten:

Maxxicharge 5.0 technische Spezifikationen, Quelle: Maxxicharge
Maxxicharge 5.0 technische Spezifikationen, Quelle: Maxxicharge

Auf dem Typenschild am Speicher sieht das dann so aus:

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Ihr habt schon einen Maxxisun, aber euch fehlt der lebenswichtige QR-Code aus der Verpackung? Kein Problem, ich habe ihn für euch hier abgelegt:

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Die technischen Daten laut Beschreibung sind das eine. Viel wichtiger ist aber: kann das System die Werbeaussagen auch erfüllen? Insbesondere die 2300W bidirektionale Lade- und Entladeleistung der V2 CCU sind sicher für einige von euch ein Kaufargument. Deshalb habe ich hier natürlich besonders kritisch geprüft und zahlreiche Belastungstests gemacht.

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Resultat: Ja, die Leistung ist abrufbar. Mit 2300W PV-Überschuss aus dem Hausnetz ziehen, wenn die Sonne mal richtig scheint: kein Problem. Ist der Maxxisun bereits im Strombezugsmodus und muss die Leistung nur auf „volle Eingangsleistung“ hochregeln, dann klappt das auch in wenigen Sekunden.

Muss er zuvor umschalten, also hat gerade eben noch in das Hausnetz eingespeist und wird nun dank durchbrechender Sonne oder wegfallender Großlasten im Hausnetz in den Lademodus versetzt, dann geht das auch ziemlich flott, obwohl intern noch umgeschalten werden muss. In die umgekehrte Richtung kann es hingegen etwas dauern. Muss also vom Überschussladen in den Einspeisemodus gewechselt werden, dann kann das Hochfahren der Leistung etwas dauern. Das liegt weniger am Umschalten zwischen Bezug und Lieferung als vielmehr am langsamen Hochfahren der Leistungskurve. Hier könnte mit einem Softwareupdate nachgeholfen werden, um ein noch besseres Einfangen von PV-Überschüssen zu ermöglichen. Wer sich das Ganze mal im echten Versuchsaufbau anschauen möchte, der findet hier ein zweiminütiges YouTube Short, in dem ich einen solchen Richtungswechsel mit einem 2000W Wasserkocher provoziere.


Differenzierter sieht die Situation unter Dauerlast oder beim dauerhaften PV-Überschussladen mit sehr hohen Leistungen aus. In meinen Belastungstests habe ich den Speicher von ganz leer auf ganz voll mit maximaler Leistung geladen. Das funktionierte eine Zeit lang mit 2300 W, pendelte sich aber nach einer halben Stunde bei 1,9kW ein.

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Mitunter habe ich auch geringere Werte beobachtet – dies aber nur für kurze Zeit. Die Screenshots aus der App zeigen euch hier mal den niedrigsten von mir aufgefangenen Wert von 1,6kW, wohlgemerkt nach über einer Stunde Volllast.

Im Einspeisemodus sieht es ähnlich aus. 2,13kW habe ich hier an Leistungsabgabe durch die CCU gesehen, nach spätestens einer halben Stunde reduzierte die CCU jedoch die Leistungsabgabe und pendelte sich bei 1,7kW Eingangsleistung ein. Teilweise gab es sogar eine Reduzierung auf 1,54kW, wie auf den Screenshots aus der App zu sehen ist. Die Leistungsangaben für den Einspeisemodus sind auf der Maxxisun Homepage und den technischen Unterlagen auch etwas verwirrend, weshalb ich hier etwas dazu schreiben möchte: Die V2 CCU kann 2300W bidirektional. Soweit, so gut. Der Maxxicharge 5.0, also der größte Speicherbaustein, den Maxxisun im Angebot hat, ist in den technischen Daten mit 2000W Ausgangsleistung angegeben. Das ist schonmal ein wichtiger Unterschied zu den 2300W, die von der CCU geleistet werden kann. Die Dauerleistung ist dann aber nochmal was anderes. Diese ist temperaturabhängig. Werden die Komponenten der CCU zu heiß, dann wird die Leistung reduziert. Maxxisun kommunizierte mir gegenüber 1800W Dauerleistung, diese Angabe konnte ich jedoch bislang in den technischen Daten noch nicht nachvollziehen. Hier gibt es noch Verbesserungsbedarf in der Kommunikation.

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Lokale Kommunikation

Mit dem Smartmeter wird lokal kommuniziert. Das funktioniert sowohl in der Einrichtung als auch im Betrieb völlig reibungslos. Verbindet man den Maxxicharge mit seiner CCU und weist dem Duo dann einen Platz im WLan zu, wird einem sofort das im lokalen Netzwerk verfügbare Smartmeter angezeigt – ohne weiteres Zutun. In meinem Fall ist der entsprechende Shelly Pro 3EM sogar in einem anderen WLan verbunden, als der Maxxisun selbst. Beide verbindet nur der gleiche Router mit dem Internet. Für den Maxxisun kein Problem, auch diese Hürde stört ihn gar nicht. Verglichen mit meinen stundenlangen Versuchen, bei manch anderem Hersteller selbst im gleichen WLan-Netz eine Verbindung zu etablieren, war das hier eine echte Wohltat. Lokale Kommunikation bedeutet aber nicht nur, dass die Verbindung schnell und problemlos etabliert wird, sondern auch, dass bei einem Internetausfall weiterhin Daten ausgetauscht werden können. Wie das geht? Ohne Cloud, indem direkt auf den Shelly Pro 3EM zugegriffen wird und die Daten über einen JSON-Key ausgelesen werden. Es ist mir bis heute ein Rätsel, warum das nicht alle Anbieter standardmäßig nutzen, sondern den ressourcenintensiven und teuren Weg über die Hersteller und die Shelly Cloud wählen.


Reaktionsgeschwindigkeit

Hier wirbt Maxxisun mit sehr schnellen Reaktionszeiten der CCU an den aktuellen Leistungsbedarf oder PV-Überschuss im Haushalt. Und ja, ich kann bestätigen, dass Maxxisun hier ganz weit vorn dabei ist, wenn es um eine Leistungsanpassung innerhalb des jeweiligen Modus geht – also ein Hoch- oder Runterregeln der Leistung im Einspeisemodus und ein Hoch- oder Runterregeln der Ladeleistung beim PV-Überschussladen. Ist ein Lastwechsel zu bewerkstelligen, dann sieht das leider anders aus. Wie bereits oben beschrieben ist gerade das Hochfahren der Einspeiseleistung nach einem Wechsel von Bezug zu Lieferung sehr schwergängig. Auch hier nochmal ein Verweis auf mein entsprechendes Video, das ich als YouTube Short hochgeladen habe.

Lade- und Entladeeffizienz

Aber wie sieht es denn mit der Effizienz des Systems aus? Auch hier habe ich natürlich umfangreiche Tests durchgeführt, um zu sehen, was der Speicher zu leisten im Stande ist. Das Ergebnis: 80%. 80% ist der von mir über mehrere Wochen Realbetrieb im Oktober und November 2025 gemessene Effizienzwert. Das heißt, von dem was tagsüber an PV-Überschüssen und direkt angeschlossener PV in meinen Maxxicharge 5.0 rein ging, kamen 80% wieder im Hausnetz an, als der Speicher die Einspeisung übernahm. Alles gemessen im Nulleinspeisemodus mit einem Shelly Pro 3EM, das heißt der Speicher hat immer versucht alle PV-Überschüsse, die meine 10kWp-Anlage tagsüber produziert, zwischenzuspeichern – und dann Abends, Nachts und bei hohem Leistungsbedarf im Haushalt wieder einzuspeisen. Das hat hervorragend funktioniert, kostet aber 20% Umwandlungsverluste. Zur Einordnung: alle von mir jemals getesteten Geräte bewegen sich hier bei 70 bis knapp über 80% Umwandlungseffizienz. Manche Geräte sind etwas effizienter beim Speichern, andere wieder beim Einspeisen. In Summe sind die vom Maxxisun gelieferten Effizienzwerte hier in der Spitzengruppe, über 80% erreicht hier kaum ein Speicher.

Dröselt man diesen Gesamtwert noch etwas auf, dann zeigt sich im Vergleich mit anderen Systemen vor Allem auf der Ladeseite ein Effizienzvorsprung vor anderen Herstellern, während die Entladeseite etwas abfällt. Lädt man den Maxxicharge 5.0 mit maximal möglicher Ladeleistung, dann kamen bei mir 88% des reingeschickten Stroms im Speicher an. Das ist unter Maximallast ein guter Wert, der vergleichbar ist mit anderen Herstellern. Interessant wird es aber, wenn man nicht mit maximaler Leistung lädt, sondern überschussgesteuert. Bei mir schwankte in diesem Modus die Ladeleistung zwischen Null und 2300W – und am Ende standen trotzdem noch 87% Ladeeffizienz auf der Anzeige. In diesem realistischen Test mit wechselnden Ladeleistungen erreichen andere Modelle keine so guten Werte.

Auf der Entladeseite stehen beim Maxxicharge 5.0 mit der V2 CCU 88 bis 92% auf der Anzeige. 92% Effizienz bei maximaler Ausgangsleistung bis der Speicher leer ist, 88% bei einer Bedarfseinspeisung über Nacht mit wechselnden Lasten zwischen 600Watt am Abend und 190W tief in der Nacht, als alle Hausbewohner schliefen. Hier kenne ich von anderen getesteten Modellen mitunter bessere Werte – aber hier darf man auch nicht vergessen, dass der Maxxicharge auch über 2000W liefern kann, während andere Systeme bis 600, 800 oder 1200W ausgelegt sind. Das macht sich natürlich bei kleineren Lasten im Nachtbetrieb bemerkbar, weil der Maxxisun da in einem ungünstigeren Lastbereich arbeiten muss. Um es kurz zu machen: Lebt ihr alleine in einer energiesparsamen Wohnung, dann ist der Maxxisun mit der großen V2 CCU mit 2300W Leistung eher nicht zu empfehlen. Habt ihr eine höhere Grundlast, am Besten über 200W und gelegentlich auch länger anhaltende große Lasten, die ihr aus dem Speicher bedienen müsst (Waschmaschine, Spüler, Elektroauto laden am Abend), dann ist der Maxxicharge 5.0 mit der großen 2,3kW CCU für euch geeignet.


Flexibilität

Der Speicher kann in drei verschiedenen Varianten eingesetzt werden:

  1. Als Speicher für ein (großes) Balkonkraftwerk.

  2. Als netzgekoppelter Speicher mit bidirektionalem Laden und Entladen aus dem Hausnetz.

  3. Eine Kombination aus 1 und 2.

Für die Variante 1 schließt ihr die Module eures Balkonkraftwerks direkt an den Speicher an. Bitte beachtet, dass pro PV-Eingang mindestens zwei Module in Reihe angeschlossen werden müssen, um die Systemanforderungen an die minimale Eingangsspannung zu erfüllen. Von gängigen Modulen mit 40V Leerlaufspannung dürft ihr sogar drei Module in Reihe an einen Anschluss installieren.

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Mein getesteter Maxxicharge 5.0 hat insgesamt drei PV-Anschlüsse, es wären also insgesamt 3x3 = 9 Module anschließbar. Beachtet dabei aber, dass es identische oder nahezu identische Module sein müssen, denn die angeschlossenen Modulspannungen an den drei Anschlüssen müssen vergleichbar sein. Ihr könnt also nicht an den Anschluss 1 zwei Module mit in Summe 80V Leerlaufspannung und an den Anschluss 2 drei Module mit in Summe 120V Leerlaufspannung hängen. Mischen impossible sozusagen.

Die Variante 2, also der Betrieb als netzgekoppelter Speicher mit bidirektionaler Ladefunktion ist super einfach: Schukostecker rein in eine geeignete Steckdose, fertig. Wenn der Maxxisun ein Smartmeter in eurem WLan-Netz erkennt, könnt ihr diesen koppeln und ab dann übernimmt der Speicher das Laden von PV-Überschüssen, wenn diese am Zählpunkt erkannt werden und das Einspeisen von gespeicherten Strom in das Hausnetz, wenn Bedarf besteht. Die perfekte Nachrüstlösung für bestehende PV-Anlagen.

In der Variante 3 hängt ihr eure Balkonkraftwerk-Module direkt an den Maxxicharge Speicher dran und koppelt die zentrale Steuerungseinheit zusätzlich mit dem Smartmeter, beispielsweise einem Shelly Pro3EM. Das Maxxicharge-System übernimmt dann die komplette Lade- und Entladesteuerung, kann mittels Bypass den PV-Strom von den direkt angeschlossenen Modulen direkt in euer Hausnetz durchleiten, PV-Überschüsse einer weiteren großen PV-Anlage intelligent in den Speicher laden und, und, und. So läuft das bei mir seit Wochen im Testbetrieb – und ich kann bestätigen, dass es ein nahtloses Ineinandergreifen aller Komponenten ist.

Streng genommen gibt es sogar noch eine vierte Variante zur Nutzung des Speichers – nämlich in Kombination mit einem hauseigenen variablen Stromtarif. Dann lädt der Speicher zu jenen Zeiten Strom aus dem Netz, wenn er besonders günstig ist. Ich selbst bin bei variablen Stromtarifen eher zurückhaltend und bin ehrlich gesagt auch beim Tanken und Laden des Elektroautos kein Freund von variabler Preisgestaltung. Schließlich habe ich üblicherweise besseres zu tun, als mich den ganzen Tag mit Schwankungen des Sprit- und Strompreises zu beschäftigen.

Mein Fazit zur Flexibilität des Maxxisun-Systems mit der V2 CCU ist auf jeden Fall sehr positiv. Ich kenne kein System, was in diesem Umfang erweiterbar und so flexibel einsetzbar ist.


Ihr wollt euch den Speicher mal genauer anschauen? Kein Problem. Über meinen Link findet ihr genau das, was ihr sucht: Maxxisun Speicher*.


Notstrom

Was noch fehlt in meinem Test? Notstrom. Ja, hier habe ich mit Tests begonnen – diese aber noch nicht beendet. Und bevor ich nicht wiederholte Tests mit stabilen Ergebnissen habe, kann ich hier noch keine abschließenden Aussagen machen. Was ich bereits jetzt sagen kann: die Umschaltzeit ist extrem kurz. Allerdings hat meine am Notstromanschluss angeschlossene Lampe mit klassischem Glühfaden (also eine ohmsche Last) kurz geflackert, als ich den Netzstecker des Maxxisun bei eingeschalteter USV-Funktion gezogen habe. Inwiefern auch sensible Technik dabei mitspielt muss ich noch in weiteren Tests erproben. Ich werde hier im Blog darüber berichten.

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